Es stellte sich am Freitag mittags ein 28 jähriger Patient in der Notaufnahme vor, wach, ansprechbar, voll orientiert, der ein „komisches Gefühl“ verspürt hatte. Keine Bewusstlosigkeit, keine Synkope. Keine Vorerkrankungen.
In den letzten Tagen hätte er ähnliche Episoden von komischem Gefühl verspürt. Die Vitalparameter ….…. werden erhoben: ESI 2; HF 220/min, Blutdruck 120/85mmHg, AF 18/min, Temp 36.2, GCS 15
Unmittelbar bei Aufnahme wurde folgendes 12-Kanal EKG geschrieben:
Wie lautet Ihre Diagnose?
Welche diagnostischen bzw. therapeutischen Schritte hätten Sie eingeleitet?
Auflösung folgt Anfang nächster Woche. Es sollten aber mindestens 5 Einträge im Blog genannt sein!
Schöner Wochenstart!
Der Patient ist (noch) stabil, jung, keine Vorerkrankungen. Ich würde es zunächst unter dem V.a. WPW mit 50mg Ajmalin langsam i.v. versuchen. Wenn er dann umspringt – RuheEKG – nach Deltawelle schauen. Schönen Tag!
FBI-Tachkardie – VHFlimmern mit Präexzitation.
Elektrolytbestimmung
Mögliche Antiarrhythmika bei stabilem Patienten: Ajmalin, Flecainid, Propafenon
ECV
EPU und Ablation
Schnell unregelmässig und eher schmal
also TAA mit Blockbild
Betablocker ggf Amiodaron ggf Cardioversion
Kompensierte Tachyarrhythmie mit breiten, monomorphen QRS-Komplexen.
Verdacht WPW-Syndrom bei Vorhofflimmern.
Sauerstoffgabe, Monitoring, BGA, Kurzinfusion mit 300 mg Amiodaron. Bei persistierender Tachyarrhythmie kardiovertieren.
Definitive Therapie ist dann die Ablation.
Was ist besser, Amiodaron oder Ajmalin? Oder ganz was anderes? Man findet verschiedenste Empfehlungen, aber keinen klaren Favoriten bzw. keine Diskussion.
MfG Fabius
Bezüglich Amiodaron bei Tc VHFli mit Präexzitation: meines Wissens bremst Amiodaron den AV-Knoten früher, als das Vorhofflimmern terminiert wird – und das kann dann „ungünstige“ Wirkung haben, wenn die Leitung über die Bahn nicht gehemmt wird.
siehe auch http://www.kup.at/kup/pdf/7244.pdf
Danke Eliette Missias für den sehr interessanten Artikel! Mich wundert, dass die ERC Guidelines hier nur Amiodaron vorschlagen.