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Hand in Hand. Mit allen Berufs­gruppen und Fachbereichen.

Kliniken für Notfall­medizin in Deutsch­land haben jährlich rund 19 Millionen Patienten­kontakte. In 23 der 27 EU-Staaten leisten Fach­ärzt:innen für Notfall­medizin diese Versorgung. Struk­turiert. Qualitäts­gesichert. Ent­lastend für alle.

Auch in Deutsch­land könnte ein eigener Fach­arzt Verant­wortung im Notfall bündeln, Prozesse stärken und Ressourcen schonen. Es lohnt sich, diesen Weg gemein­sam zu gehen.

3 Gründe für den Facharzt Notfallmedizin.

Verlässliches
Fundament für die
Notfallmedizin

Verlässliches Fundament für die Notfallmedizin

Die in Deutschland bislang bestehende 2-jährige Zusatz­weiterbildung in Klinischer Akut- und Notfall­medizin (KLINAM) setzt eine mindestens 5-jährige Facharzt­weiterbildung in einem anderen Fachgebiet voraus. Entsprechend wird notfall­medizinisches Wissen bislang meist ergänzend zu bereits anders ausgerichteten Kompetenz­profilen erworben und nicht von Beginn an gezielt aufgebaut

Der Facharzt für Notfall­medizin schafft hier eine neue Möglichkeit durch ein notfall­medizinisches Fundament: ein strukturierter, fünfjähriger Weiter­bildungsweg mit klar definierten, praxisnahen Inhalten. Von Anfang an ausgerichtet auf die Anforderungen der Notfallversorgung. Damit wird auch die Weiter­bildungs­zeit von mindestens 7 auf bis zu 5 Jahre verkürzt – bei pass­genauen Weiterbildungs­inhalten für die Notfall­medizin.

Gleichzeitig entsteht in jeder Klinik für Notfall­medizin ein eigener ärztlicher Weiterbildungs­kern: Kolleg:innen, die über Jahre hinweg im Team lernen und mitgestalten – und nicht nur wie bisher für wenige Monate dorthin rotieren. Das stärkt Abläufe, schafft Stabilität und entlastet alle beteiligten Berufs­gruppen im inter­professionellen Versorgungs­alltag.

Sicherheit bei unspezifischen Leitsymptomen

Sicherheit bei unspezifischen Leitsymptomen

Notfall­patient:innen stellen sich häufig mit Leit­symptomen vor, die sich zu Beginn keiner Fach­richtung eindeutig zuordnen lassen: etwa Bauch­schmerzen, Bewusstseins­störungen, Rücken­schmerzen, Extremitäten­schmerzen, Schwäche, Schwindel, Dyspnoe oder Thorax­schmerzen bis hin zum Kreislauf­stillstand.

Diese vieldeutigen Vorstellungs­gründe sind häufig mit zeit­kritischen Diagnosen assoziiert – was Kliniken für Notfall­medizin zu Hochrisiko­bereichen macht. Die Risikostratifizierung bei gleichzeitiger Notfall­therapie wird damit zur zentralen Aufgabe – als Grundlage für die sich anschließende zielgerichtete Disposition. Die Inhalte der notfall­medizinischen Facharzt­weiterbildung setzen genau hier an.

Ziel ist explizit nicht, spezialisierte Fach­disziplinen zu ersetzen, sondern sie ziel­gerichteter einzu­binden. Notfall­medizin konzentriert Erstversorgungs­kompetenzen in hoch­professionellen Versorgungs­teams, koordiniert multi­disziplinäre Behandlungen und schafft die Voraussetzung für eine hoch­qualitative Weiter­versorgung durch die am besten geeignete Fach­disziplin.

Anschluss an
internationale
Standards

Anschluss an internationale Standards

Deutschland verfügt über professionelle, tragfähige Strukturen in der Notfall­versorgung. Um jedoch international Schritt zu halten und das volle Potenzial auszuschöpfen, braucht die Notfall­medizin hierzu­lande eine eigene Facharzt­weiterbildung.

In 23 von 27 EU-Staaten ist der Facharzt bereits etabliert – sein Fehlen in Deutsch­land erschwert nicht nur die Integration qualifi­zierter Fachärzt:innen aus dem europä­ischen Ausland, sondern schließt sie auch von der Zusatz­weiterbildung KLINAM aus, da hierfür eine in Deutsch­land anerkannte Facharzt­qualifikation vorausgesetzt wird. Angesichts des demografischen Wandels und des wachsenden Fachkräfte­mangels ergibt sich daraus ein dringender Handlungs­bedarf.

Auch für Forschung und Lehre eröffnen sich mit einem eigen­ständigen Fach neue Perspektiven: Erst mit einer formalen Verankerung entstehen flächen­deckend Lehrstühle, lang­fristige akademische Entwicklungs­optionen und eine verlässliche, einheit­liche Erhebung notfall­medizinischer Versorgungs­daten.

Ein Facharzt für Notfall­medizin schafft strukturelle und wissen­schaftliche Anschluss­fähigkeit und stärkt die Zukunfts­fähigkeit der deutschen Notfall­versorgung auf inter­nationalem Niveau – nach wissen­schaftlichen Standards, leistungs­stark und attraktiv.

Noch mal von vorn: Was ist der Hintergrund?

Noch mal von vorn: Was ist der Hintergrund?

In deutschen Kliniken für Notfall­medizin – meist noch „Not­aufnahmen“ genannt – wird täglich Verantwortung in Ausnahme­situationen übernommen. Entscheidungen müssen unter Zeitdruck getroffen werden: bei Reanimationen und anderen lebens­rettenden Maßnahmen, aber auch bei akuten Bauch­schmerzen, allgemeiner Schwäche, Bewusstseins­störungen oder Thorax­schmerzen ebenso wie z.B. bei psycho­sozialen Krisen. Wer hier arbeitet, weiß: Es braucht genera­listische, leitsymptom­basierte Kompetenz, Übersicht und Belast­barkeit. 

Bislang fehlt in Deutschland eine strukturierte, eigenständige Facharzt­weiterbildung, die genau dafür qualifiziert. Dieser Standard ist international längst etabliert. 

In Deutschland basiert die ärztliche Notfall­versorgung auf der Arbeit weniger zusatz­weiter­gebildeter Klinischer Akut- und Notfall­mediziner:innen. Zusätzlich unterstützen kurz­zeitig in die Notfall­abteilungen rotierende Kolleg:innen aus anderen Fachgebieten, meist in den Anfangs­phasen ihrer beruflichen Weiter­bildung. Das ist auf Dauer keine tragfähige und - aufgrund der fehlenden Breite der meisten Facharzt­weiterbildungen - keine qualitativ ausreichende Lösung. Insbesondere vor dem Hinter­grund der zukünftig weiter steigenden Anforderungen an die Notfall­versorgung der Bevölkerung.

Der Facharzt für Notfall­medizin setzt genau hier an: mit einer fünf­jährigen Weiter­bildung, klar definierten Kompetenzen und einem Fokus auf Risiko­stratifizierung, Notfall­diagnostik und -therapie, Disposition, Prävention sowie inter­professioneller Zusammenarbeit und Kommunikation. Ein verbindender, koordinierender und entlastender Baustein im bestehenden System.

Diese Website richtet sich an alle, die in der Notfall­versorgung Verantwortung tragen, sie wissen­schaftlich begleiten, politisch gestalten oder in angrenzenden Bereichen arbeiten. Sie informiert, schafft Orientierung und lädt dazu ein, die Notfall­medizin strukturell weiter­zuentwickeln – im Sinne aller Notfallpatient:innen.

Das Curriculum ist da.

Im Mai 2025 veröffentlichte die DGINA ein umfassendes Curriculum für eine Facharzt­weiterbildung Notfall­medizin in Deutschland.

Es stellt erstmals eine Diskussions­grundlage für eine fünf­jährige Weiter­bildung auf – mit klar definierten Rotationen, Lernzielen und 174 kognitiven, methodischen und handlungs­orientierten Kompetenzen. Das Curriculum orientiert sich unter anderem an den European Training Requirements (ETR) des Europäischen Facharzt­verbands (UEMS) und wurde an die Versorgungs­realität deutscher Kliniken für Notfall­medizin angepasst.

Es schafft eine fundierte Basis für Konsens­prozesse mit Fach­gesellschaften, Ärzte­kammern und politischen Entscheidungsträgern.

Mehr Publikationen.

    Perspektiven.

    Medizinstudierende

    Studierenden, die ihre Begei­sterung für die klinische Akut- und Notfall­medizin professiona­lisieren möchten, fehlt aktuell eine klare beruf­liche Perspek­tive. Die Ein­führung eines Fach­arztes für Notfall­medizin würde diese Lücke schließen, die Aus­bildung systema­tisieren sowie die Grund­lage für eine fach­über­greifende notfall­medizinische Lehre im Studium schaffen. Beispiele aus dem Ausland zeigen, wie ein solcher Karriere­weg das Gesund­heits­system nach­haltig stärken kann.

    Harald Knof, Medizinstudent im Praktischen Jahr, Tübingen

    81 %
    der befragten Studierenden halten den
    FA Notfall­­medizin für sinnvoll

    Das Interesse an einer Facharzt­weiterbildung unter den Medizin­studierenden ist groß. In einer Querschnitts­befragung unter Studierenden der Charité - Universitäts­medizin Berlin im Oktober 2023 gaben 81% der 173 Befragten an, dass sie die Einführung eines Fach­arztes für Klinische Notfall­medizin für sinnvoll hielten. Für 58% käme dieser wahr­scheinlich als Weiter­bildung infrage. Damit rangiert die Beliebt­heit der beruf­lichen Perspektive als Facharzt für Klinische Notfall­medizin gleichauf bzw. über diversen bereits etablierten Facharzt­bezeichnungen.

    Factsheet zur Studierenden-Perspektive

    Studierenden­befragung Berlin 2024

    Weber V, Ewering L (2024):
    Wer wird FA Notfallmedizin – und wo?

    Ärzt:innen in Weiterbildung

    Ich denke, wir schulden den Facharzt in erster Linie den Notfall­patient:innen. Sie sind komplex, lassen sich oft nicht in die Schub­laden einzelner Fach­gebiete zwängen und verdienen es, von Anfang an von Expert:innen mit dem Blick für's Ganze behandelt zu werden. Mit eigener Weiter­bildung könnten wir diese Heraus­forderung in einem abwechslungs­reichen Arbeits­alltag annehmen und zu höherer Qualität, kürzeren Warte­zeiten und geringeren Kosten beitragen. Das breite Spektrum macht Notfall­medizin für mich, zusätzlich zu den flexiblen Arbeits­bedingungen, attraktiv.

    Aurelia Hübner, Ärztin in Weiterbildung, Zentrale Notaufnahme, Charité - Universitätsmedizin Berlin
    Hausärztliche Versorgung

    Ein Fach­arzt für Notfall­medizin könnte eine Schlüssel­rolle in der Schnitt­stellen­funktion zwischen ambulanter und stationärer Versorgung spielen. Als Hausarzt hätte ich endlich einen gezielten inter­disziplinären Ansprech­partner für akute Ein­weisungen. Die dadurch mögliche Opti­mierung der inner­klinischen Patienten­steuerung würde zu einer Ent­lastung des gesamten Gesund­heits­systems beitragen.

    Dr. Daniel Kiefl, Facharzt für Innere Medizin - Hausärztliche Versorgung, Mühlheim am Main
    Ländliche Kliniken

    Ein Fach­arzt für Notfall­medizin hätte auch Vorteile für die medizi­nische Versor­gung in länd­lichen Regionen - und könnte junge Ärzte anziehen. Durch die breiten Kompe­tenzen eines Fach­arztes für Notfall­medizin wären die ärzt­lichen Ressour­cen anderer Fach­richtungen im 24-Stunden-Anwesenheits­dienst nicht vor­rangig in der Not­aufnahme gebunden. Das würde einer um­fassenderen Patienten­sicherheit für das gesamte Kranken­haus dienen.

    Constanze Schwarz, Chefärztin Notfall- und Akutmedizin, Sana Kliniken Leipziger Land 
    Pflegefachpersonen

    Mit einem Fach­arzt für Notfall­medizin ließe sich die Arbeit in der Not­aufnahme deutlich effek­tiver gestalten: durch klar definierte Zuständig­keiten und umfassende fach­liche Kompe­tenz. Diskus­sionen darüber, ob ein Bauch­schmerz internis­tisch, chirur­gisch, gynäko­logisch oder uro­logisch einzu­ordnen ist, können so ver­mieden werden. Ergän­zend zur Weiter­bildung in der Notfall­pflege würde ein Fach­arzt die inter­disziplinäre Zusammen­arbeit erheblich ver­bessern - zum Wohl der Patienten.

    Mandy Grätz, Managerin für klinische Notfall- & Akutmedizin, Pflegerische Leitung Notfallzentrum TUM Universitätsklinikum, München 
    Rettungsfachpersonal

    Wenn der Rettungs­dienst Patient:innen in die Klinik bringt, ist aktuell die erste Frage, welche Fach­richtung zuständig ist. Dabei ist das meist gar nicht sicher zu beant­worten, vor der Diagnostik im Kranken­haus. Wenn dort dann viel Patienten­aufkommen ist, entsteht zuweilen der Eindruck, dass die Fach­richtungen sich die Arbeit gegen­seitig zuschieben wollen. Im Ausland berichten meine Kolleg:innen, dass Fach­ärzt:innen für Notfall­medizin für das Rettungs­fachpersonal fester Ansprech­partner in der Klinik für Notfall­medizin sind. Diese über­nehmen dann die Verantwortung für alle Patient:innen. Da fragt niemand mehr: “Innere oder Chirurgie?”

    Michael Stanley M.Sc., Notfallsanitäter im Rettungsdienst und in der Luftrettung
    DGINA-Vorstand

    Im Ausland hat man längst erkannt, was für eine große Rolle die Notfall­medizin für die Patienten­versorgung spielt. Fast alle Länder in Europa haben einen Fach­arzt für Notfall­medizin – nur Deutsch­land nicht. Wenn wir im europä­ischen Vergleich nicht abgehängt werden wollen, müssen wir uns weiter professiona­lisieren. Der logische und notwendige Schritt ist die Ein­führung des Fach­arztes für Notfall­medizin.

    Dr. Ranka Marohl, Chefärztin der Klinik für Notfall- und Akutmedizin, Schatzmeisterin DGINA Vorstand
    Europäische Gesellschaft für Notfallmedizin

    Die European Society for Emergency Medicine (EUSEM) definiert Notfallmedizin wie folgt:

    Emergency Medicine is a primary specialty established using the knowledge and skills required for the prevention1, diagnosis and management2 of urgent and emergency aspects of illness and injury, affecting patients of all age groups with a full spectrum of undifferen­tiated physical and behavioral disorders.

    This includes organizing the proper medical response for patients looking for urgent medical care. Time and timing in this setting may be critical either from a medical or from the patient’s point of view.

    The practice of Emergency Medicine3 encom­passes the in-hospital as well as out-of-hospital4 triage, resus­citation, initial assess­ment, tele­medicine and the management of undifferen­tiated urgent and emergency patients until discharge or transfer to the care of another health care professional.

    1 Prevention: also includes injury prevention, preparedness for disaster, as well as public health education.
    2 Management encompasses the local service organization as well as the development of systems to provide EM care.
    3 Primarily hospital-based
    4 This applies to out-of-hospital emergency care, disasters and includes other urgent medical care systems outside hospitals.

    Reaktionen auf die Initiative #FacharztNotfallmedizinJETZT

    Ziel unserer Initiative ist es, einen konstruktiven Diskurs über die Gestaltung der Facharztweiterbildung Notfallmedizin anzuregen. Wir bedanken uns bei allen, die sich daran beteiligen. Hier dokumentieren wir alle öffentlich zugänglichen Rückmeldungen von Fachgesellschaften, Berufsverbänden und weiteren Akteuren im Gesundheitswesen.

    Häufig gestellte Fragen (FAQ).

    Was passiert mit der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin ("Notärzt:innen")?

    Der Facharzt wird auch die prä­klinische Notfall­medizin stärken, er wird sie aber nicht ersetzen. Die Zusatz­bezeichnung Notfall­medizin ("Notarzt") bleibt bestehen.

    Es gibt doch bereits die Zusatzweiterbildung Klinische Akut- und Notfallmedizin (KLINAM) – warum braucht es einen eigenen Facharzt?

    Die Zusatz­weiter­bildung KLINAM war ein wichtiger Meilen­stein: Sie hat der Notfall­medizin in Deutschland erstmals eine struk­turelle Grundlage gegeben. Sie basiert inhaltlich auf dem Curriculum der European Society for Emergency Medicine (EUSEM), das ursprünglich für eine fünf­jährige Facharzt­weiterbildung entwickelt wurde. In Deutschland wurde daraus eine zwei­jährige Zusatz­weiterbildung, aufbauend auf einer abge­schlossenen Facharzt­weiterbildung mit nicht primär notfall­medizinischem Kompetenz­profil.

    Diese Konstel­lation stößt an ihre Grenzen: Die Inhalte der klinischen Notfall­medizin sind viel­schichtig und breit, ihre Vermittlung in nur zwei Jahren häufig nicht möglich. Eine gezielte Speziali­sierung auf Notfall­medizin von Beginn an ist in diesem System nicht möglich – anders als in 23 von 27 EU-Staaten.

    Ein eigen­ständiger Facharzt für Notfall­medizin schafft hier eine tragfähige Alternative. Mit einer voll­wertigen, fünf­jährigen Weiterbildung und von Beginnan klar definierten notfall­medizinischen Lern­zielen – ausge­richtet auf die spezifischen Anforderungen in Kliniken für Notfall­medizin.

    Die KLINAM war ein Meilenstein - der Facharzt ist die logische Weiter­entwicklung.

    Kann ein Facharzt für Notfallmedizin wirklich die gesamte medizinische Breite abdecken?

    Nicht in der Tiefe – aber genau darin liegt seine Stärke. Fach­ärzt:innen für Notfall­medizin sind darauf spezialisiert, in komplexen Situationen zu handeln, die oftmals auch dynamisch bzw. unüber­sichtlich sind. Sie gewichten Wahrschein­lichkeiten, erkennen kritische Verläufe frühzeitig, setzen Prioritäten und leiten rasch die nächsten Schritte ein – auch und gerade wenn noch nicht alle Infor­mationen vorliegen. 

    Die generalis­tische Facharzt­weiterbildung Notfall­medizin umfasst sichere Notfall­diagnostik und -therapie, Risiko­stratifizierung und bedarfs­gerechte Disposition, greift dabei auch gezielt auf andere Disziplinen zurück. Notfall­medizin ersetzt keine anderen Fach­gebiete. Sie ergänzt, verbindet und entlastet sie. Notfall­medizin wirkt dort, wo koordinierte Entscheidungen unter Zeitdruck gefragt sind. 

    Was ist die Karriereperspektive eines Facharztes für Notfallmedizin? 40 Jahre Schichtdienst?

    Nicht zwingend. Auch wenn Notfall­medizin 24/7 in definierter Qualität immer Schicht­dienst erfordert, eröffnen sich mit der Anerkennung der Notfallmedizin als eigen­ständige Fachrichtung neue Perspektiven.

    Einerseits enstehen durch eigene Strukturen in Kliniken für Notfall­medizin bessere Gestaltungs­möglichkeiten für Arbeits­zeiten, Dienst­modelle und Team­zusammenhalt. Anderer­seits wird durch die Etablierung als eigenes Fach insbesondere der Weg für Weiter­entwicklungen in Forschung und Lehre erleichtert; aber auch neue Möglichkeiten in Management und Politik geschaffen. In vielen Ländern sind Notfall­mediziner:innen neben ihrer klinisch-akademischen Tätigkeit beispielsweise stark in den Feldern Public Health und Krisen­vorsorge involviert. 

    Als lang­fristige Perspektive für solch generalis­tisch ausgebildete Ärzt:innen ist auch der Weg in die allgemein­medizinische Nieder­lassung möglich. Hier wird sich der Personal­mangel in den kommenden Jahren voraus­sichtlich verschärfen, in vielen Ärztekammern ist daher schon heute ein Quer­einstieg aus anderen Fach­gebieten möglich. Auch mit anderen Fachgebieten und Zusatz­weiterbildungen (z.B. Palliativ­medizin) bestehen Über­schneidungen.

    Auch weil sich die notfall­medizinische Versorgung durch neue politische Vorgaben (z.B. Integrierte Notfall­zentren, Telemedizin für Notfall­patienten, etc.) sicherlich weiter­entwickeln wird, entstehen neue Berufs­perspektiven speziell für Notfall­mediziner:innen.

    An sogenannten "Exit"-Strategien wird es nicht mangeln. Jetzt gilt es, die Notfall­medizin als eigenes Fach zu gestalten und damit lang­fristig attraktiver aufzu­stellen! Dafür steht die DGINA.

    Wieso ist der Facharzt für Notfallmedizin in Deutschland noch nicht eingeführt?

    Die Einführung einer neuen Facharzt­weiterbildung ist ein komplexer Prozess auf fach­licher, berufs­rechtlicher und politischer Ebene. In Deutsch­land wurde die Notfall­medizin bisher allein als Querschnitts­aufgabe verstanden. Das hat dazu geführt, dass viele Fach­gebiete engagiert sind – aber ohne ein gemein­sames, standar­disiertes Weiter­bildungs­fundament.

    Der Abstimmungs­prozess mit den Ärzte­kammern und den Fach­gesell­schaften ist in Gang – mit dem nun vorliegenden Curriculum liegt erstmals ein konkreter Vorschlag für eine struk­turierte Lösung auf dem Tisch. Das ist ein wichtiger Schritt und eine herzliche Einladung zur konstruk­tiven, offenen Diskussion.

    Mitmachen!

    Wir laden Sie herzlich ein, unsere Beiträge zum Fach­arzt für Notfall­medizin auf LinkedIn und Instagram zu teilen, zu liken und unter­stützend zu kommentieren.

    Sie möchten sich für die Einführung des Fach­arztes für Notfall­medizin stark machen? Bitte bedienen Sie sich frei an den verschie­denen Materialien hier im Download-Center. Ob im Arbeits­alltag, auf Kongressen oder in den sozialen Medien - jede Form der Sicht­barkeit zählt! Nutzen Sie gerne auch den Hashtag #FacharztNotfallmedizinJETZT.


    Ihre Stimme zählt - direkt vor Ort.

    Die Entscheidung über die Einführung des Fach­arztes für Notfall­medizin liegt auch bei den Landes­ärztekammern. Und damit bei den gewählten Delegierten, die sich in Ihrer Region für eine starke Medizin einsetzen.

    Nutzen Sie unsere interaktive Karte, um Ihre lokalen Delegierten zu finden und regen Sie im kollegialen Gespräch an: Deutschland braucht den Facharzt für Notfallmedizin – jetzt. 


    Gemeinsam weiterdenken

    Wir möchten infor­mieren, ins Gespräch kommen und konstruktiv weiter­entwickeln. Ihre Perspektive zählt. Sie haben Rückfragen, Anregungen oder möchten sich einbringen? Dann schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf den Austausch!

    Kampagnenseite Facharzt Notfallmedizin
    Mai 2025 | powered by YoungDGINA