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Pressemitteilung zur 4. Empfehlung der Regierungskommission

  • 15. Februar 2023

Eine Expertenkommission des Gesundheitsministeriums hatte am Montag (13.2.) ihre Empfehlung „für eine moderne bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ vorgelegt.

BERLIN. Pressemitteilung DGINA

„Potential, die Notfallversorgung entscheidend zu verbessern“
 
Die Deutsche Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) begrüßt die Vorschläge der Bundesregierung zu einer Neuordnung der Notfallversorgung. Eine Expertenkommission des Gesundheitsministeriums hatte am Montag (13.2.) ihre Empfehlung „für eine moderne bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ vorgelegt.

Durch Neuerungen beim Notruf (Stichwort: Integrierte Leitstellen) und bei der Patientenaufnahme im Krankenhaus (Stichwort: Integrierte Notfallzentren) sollen Akut- und Notfälle künftig schneller an die richtige Stelle geleitet werden – entweder in die Notaufnahme des Krankenhauses oder die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV).

„Werden die Empfehlungen umgesetzt, kann sich die Notfallversorgung entscheidend verbessern“, sagt DGINA-Präsident Martin Pin. Die geplanten Integrierten Leitstellen (ILS), die Hilfesuchende telefonisch und telemedizinisch beraten, könnten eine sichere und attraktive erste Anlaufstelle im medizinischen Notfall werden. „Durch den deutlich umfassenderen Auftrag der ILS im Vergleich zum Notruf – vor allem mit Terminvermittlungen und weiteren Diensten – wird der Sicherstellungsauftrag der KV in Bezug auf den Notdienst erfüllt“, ergänzt Pin. Die DGINA fordert in diesem Zusammenhang, dass der Kontakt zu einer Integrierten Leitstelle für alle Hilfesuchenden und Notfallpatient*innen verpflichtend wird.

Auch der zweite wichtige Baustein der Empfehlungen, die Einführung von integrierten Notfallzentren (INZ) bestehend aus der Notaufnahme, einer KV-Notdienstpraxis und einem gemeinsamen Tresen, wird von der DGINA positiv bewertet. „Wir begrüßen die Zusammenführung der an der Notfallversorgung beteiligten Sektoren unter einem Dach“, sagt Martin Pin. Auch die Forderungen nach ausreichender Personalbesetzung, eindeutigen Qualitätsmindeststandards und fachlichen Qualifikationen des in den INZs tätigen Personals wird von der DGINA unterstützt. Besonders betont Martin Pin die explizite Empfehlung, die Facharztspezialisierung für Notfallmedizin einzuführen: „Diese Empfehlung an die Bundes- und Landesärztekammern muss jetzt dringend umgesetzt werden, damit die Notaufnahmen und INZs von Spezialist*innen für Notfallmedizin betrieben werden.“

Nach Ansicht der DGINA können die Vorschläge der Regierungskommission auch dazu beitragen, die Aufgabenverteilung der Notfallversorgung neu zu ordnen und die bestehenden Schwierigkeiten mit den Sektorengrenzen zwischen ambulant und stationär zu überwinden. „Wenn mit den Mitteln des Krankenhauses geprüft wird, ob jemand tatsächlich stationär behandlungsbedürftig ist, könnten die Krankenhausaufnahmen reduziert und die Notfallversorgung gestärkt werden“, sagt Martin Pin. Viele Aufgaben der Notfallzentren seien sektorenübergreifend und nicht eindeutig dem ambulanten oder stationären Sektor zuzuordnen. Daher sollten Notfallbehandlungen künftig aus einem gemeinsamen Topf finanziert werden. Die DGINA fordert außerdem die Einführung eines Fachabteilungsschlüssels Notfallmedizin für die Abrechnung  medizinischer Leistungen in Notfallzentren.

>>> Lesen Sie im Download die gesamte PM sowie den ausführlichen Kommentar der DGINA <<<

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  • Veröffentlicht: 15. Februar 2023

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