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„Längst überfällig“: DGINA begrüßt Vorschläge zur Reform des Rettungsdienstes

07. September 2023

Berlin. Der Rettungsdienst in Deutschland soll reformiert werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stellte heute in Berlin Empfehlungen vor, die eine von ihm beauftragte Regierungskommission dazu ausgearbeitet hat. Durch eine angepasste Finanzierung und Organisation des Rettungsdienstes sollen unter anderem unnötige Transporte ins Krankenaus verringert und so die Notaufnahmen entlastet werden.

Martin Pin, Präsident der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) bezeichnet die Vorschläge als „notwendig und längst überf.llig“. Die heute vorgestellten Empfehlungen zeigten Lösungen für eine optimierte Versorgung medizinischer Notfälle auf und würden zu mehr Effizienz in der Notfallversorgung führen.

Pin begrüßt in diesem Zusammenhang insbesondere die Pläne zur Vergütung von medizinischer Versorgung durch den Rettungsdienst vor Ort durch Übernahme des Rettungsdienstes in das SGB V und Stärkung alternativer Versorgungswege mit Schaffung einer speziellen ambulanten Notfallversorgung. Durch die Änderungen würden nicht notwendige Transporte in Krankenhäuser verringert und der Rettungsdienst als wichtiger Baustein des Gesamtsystems Notfallversorgung gestärkt werden. Dies würde nach Ansicht der Fachgesellschaft zu einer besseren Nutzung von aktuell deutschlandweit stark belasteten Kapazitäten derNotfallversorgung und einer bedarfsgerechteren Versorgung von Patientinnen und Patienten führen.

Auch die vorgesehenen standardisierten Qualitätsvorgaben für Rettungsdienst und Leitstellen sowie eine bessere Digitalisierung in der Notfallmedizin mit Darstellung von Krankenhaus- und Rettungsdienst- Kapazitäten in Echtzeit und Schaffung eines Notfallregisters sieht der DGINA-Präsident positiv. Im Endeffekt könne dadurch die Patientensicherheit erhöht werden und das Gesamtsystem nachhaltig besser funktionieren. 
Die weitere Professionalisierung des Notarztdienstes durch speziell und hochqualifizierte Notärzte und Notärztinnen, sowie die Entwicklung von nicht-ärztlichen hochqualifizierten Berufsbildern in der Präkliniksind zu begrüßen.

Pin hofft, dass die Politik nicht bei einer Reform des Rettungsdienstes stehenbleibt, sondern das Momentum nutzt, um eine umfassende Notfallreform auf den Weg zu bringen und so Fehlanreize durch Teilreformen zu verhindern. „Dies schließt neben dem Rettungsdienst auch die integrierten Leitstellen und die Notaufnahmen in den Krankenhäusern ein, wie dies die Regierungskommission bereits vorgeschlagen hat und das nun auch zeitnah umgesetzt werden muss. Wir brauchen ein schlüssiges, vernetztes und bedarfsgerechtes Gesamtsystem für die Notfallversorgung in Deutschland! Hierbei spielen die Notaufnahmen als wichtige Transferstelle und Steuerungseinheit eine wesentliche Rolle“, sagt der DGINA-Präsident.

Eine ausführlichere Bewertung der Empfehlungen der Kommission seitens der DGINA folgt in Kürze.

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  • Veröffentlicht: 07. September 2023

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