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Enneker Forum Falkenstein "Think tank Notfallversorgung"

10. August 2022| Vorstand

ANLASS des Enneker Forums 2022

Die Notfallversorgung der Bevölkerung in Deutschland ist in den vergangenen Jahren immer wieder Gegenstand der öffentlichen Diskussion gewesen. 

Wir bewegen uns in Deutschland in einem Angebotssystem mit verschiedenen Notfallversorgungs-strukturen und –Stufen. Die Erwartungen der Bürger an das Gesundheitssystem sind sehr hoch. Wenn ein Patient ein gesundheitliches Problem hat, muss er/sie eigenständig den Weg durch das System finden. Dabei werden die Versorgungsstufen von den Patienten nicht immer ideal getroffen. 

Das Angebot der ambulanten Notfallversorgung durch den Ärztlichen Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung wird sehr heterogen während der sprechstundenfreien Zeiten angeboten. Die Patienten-zahlen in den (Zentralen) Notaufnahmen der Kliniken stiegen überproportional an, da sich viele Patien-ten aus eigenem Antrieb dort mit ihrem Problem vorstellen, das Phänomen der Überfüllung zentraler Notaufnahmen mit langen Wartezeiten nahm trotz verbesserter Organisationsstrategien stetig zu. 

Auch die Einsatzleitstellen der Rettungsdienste verzeichneten jährlich überproportional steigende Hilfeersuchen, die zu entsprechenden weiter steigenden Einsatzzahlen geführt haben. 

Eine Steigerung der Inanspruchnahme medizinischer (auch notfallmedizinischer) Leistungen ist im Zuge der demographischen Veränderungen zu erwarten und auch seit Jahren prognostiziert, dennoch scheint die derzeitige Steigerung in den beschriebenen Bereichen über der Erwartung zu liegen. 

Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass 

1. der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) 2018 die Regelung zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern beschlossen hat 

2. der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen 2018 eine Neuordnung der Notfallversorgung in Deutschland vorgeschlagen hat 

3. das Bundesgesundheitsministerium Eckpunkte zur zukünftigen Notfallversorgung in Deutsch-land vorgestellt hat, in denen angekündigt wird, wesentliche Punkte aus dem Gutachten um-setzen zu wollen. 

Vor diesem Hintergrund trafen sich am 3. & 4. Juni 2019 und am 09. & 10. Mai 2022 ausgewiesene und ausgewählte Experten aus Politik und Behörden, Landesministerien, Landkreistag und Ausschuss Rettungswesen, Landeskrankenhausgesellschaft und Kassenärztliche Vereinigung, kommunalen, frei-gemeinnützigen und privaten Klinikträgern, Hochschulen und Universitätskliniken, Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV), Marburger Bund und Ärztekammer, Bundes- und Landes-vertreter von Gesellschaften für Akut- und Intensivmedizin, Ärztliche Leiter Rettungsdienst und Not-arztverbände, Rettungsdienstorganisationen, Feuerwehr, Luftrettung und Leitstellen in Deutschland.